Schule zwischen Digitalisierung und Digitalität Pädagogischer Tag - EKS Baunatal - 2023-04-26
Wir haben die Technik. Was machen wir damit?
Ein vielgenutzter Slogan ist: Pädagogik vor Technik.
Diese Art Dichotomien sind nicht hilfreich und machen Konflikte auf, die Entwicklungen behindern.
Pädagogik und Technik müssen als Einheit wahrgenommen werden, als zwei Seiten des schulischen Entwicklungsprozesses, die sich gegenseitig beeinflussen und bedingen.
... suggeriert: Wenn wir unseren Standort bestimmen, können wir zu unserem Zielpunkt, den wir vorher festlegen, navigieren.
Die Navigation ist neben der Positionsbestimmung abhängig von bestimmten Geoinformationen und der Routenplanung.
Übersetzung in Kontext Schule und Zeit (2023):
Alle diese Punkte sind miteinander verbunden. Sie lassen sich nicht getrennt voneinander verändern, sondern beeinflussen sich gegenseitig. Es kommt darauf an, wie wir diese Zusammenhänge verstehen, wahrnehmen und nutzen ...
Aber:
Wir müssen verstehen, dass Lernkultur in 2023 nicht mehr der Lernkultur in z.B. 1923 entspricht.
Technische Möglichkeiten wurden entwickelt und haben unsere Kommunikation, unser Zusammenleben, Arbeitsweisen und auch die Lehr-Lernprozesse verändert.
Auch wenn Schule als schwerer Tanker erscheint, der sich nur schwerfällig manövrieren lässt, so hat sich die Kultur, in der Lernen und Lehren stattfindet, durch diese Entwicklungen verändert.
Oder macht die Kultur der Digitalität immer noch einen Bogen um Schule?
Technische Möglichkeiten haben zu einem Leitmedienwechsel geführt. Dieser war und ist entscheidend für die Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten und lernen.
Ziele der Unterrichts- und Schulentwicklung festzulegen, ist eine "never ending story".
Dies kann auch positiv interpretiert werden:
In 2023 muss klar sein, was schon 2018 klar war:
Was lässt sich konkret für die Unterrichts- und Schulentwicklung feststellen? Wo kann Schulleitung ansetzen? Hier einige Thesen:
1. Digitale Technologien und Devices werden in Schule zunehmend eingesetzt und müssen als selbstverständliche Alternative zu den bisherigen klassischen Medien einsetzbar sein.
2. Lehrpläne, Wissensbestände müssen als Grundlage für das Lernen im 21. Jahrhundert verstanden und angepasst werden. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil einer kompetenzorientierten Bildung, dürfen aber nicht überfrachtet sein. Motto "Weniger ist mehr" gilt auch hier.
3. Devices und Programme verändern individuelle Lernwege und eröffnen neue Möglichkeiten des kollaborativen Lernens und Arbeitens - diese neuen Wege müssen strukturell möglich sein. Dies gilt sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler:innen.
4. Lernen kann nicht nicht stattfinden - Zeit und Ort sind flexible Faktoren für die Organisation von Lehr-Lernprozessen. Öffnung von Schule sowohl ins analoge Quartier als auch in die digitale Welt ermöglicht regionale und globale Vernetzung des Lernens.
5. Schule muss den reflektierten Umgang mit digitalen Technologien und die dadurch entstandenen/entstehenden Möglichkeiten thematisieren. Dies setzt eine beständige Fortbildungspflicht für Lehrkräfte voraus, die durch zeitliche Freiräume und personelle Kollaboration ermöglicht werden muss. (z.B. Mikrofortbildungen)
6. Kultur der Digitalität kann nicht als Unterrichtsfach gelehrt werden. Sie ist integrativ in allen Kontexten und Handlungen impliziert und dient als Grundlage einer fachlich-verbindenden Arbeit in Projekten.
7. Lernprozesse brauchen relevante Zielsetzungen - keine Prüfung, kein Alibiziel, sondern Evaluation, die individuelle Bedingungen und Fortschritte berücksichtigt.
8. Lernen ist als ein individuell-gemeinschaftlicher Prozess zu verstehen und durch Angebote zum selbstständigen Arbeiten, kollaborative Arbeitsformen, formative Assessment zu unterstützen.
Also nicht fragen, was Digitalisierung mit Schule macht oder wie Schule die Technik einsetzen sollte, sondern danach fragen, was für uns jetzt und perspektivisch guter Unterricht bedeutet!
Credits:
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