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4 Seen Das vornehmste Element ist das Wasser

Start war um 04.00 Uhr – Sylvensteinsee, Walchensee, Kochelsee und Starnberger See. Das war der Plan – mit einem Abstecher in die Eng/Großer Ahornboden. Der frühe Aufbruch versprach mir ein zauberhaftes Morgenlicht am Sylvenstein. Aber die Krux mit der Vorstellung ist, sie stellt sich immer vor das was dann als wirklich erscheint.

Als ich die Stadt über Grünwald und Straßlach verlasse wird die Luft zunehmend feuchter. Der »Kampf« mit der ständig beschlagenen Brille beginnt. Ich fahre über die St2072, die ich normalerweise meide. Zuviel Verkehr und landschaftlich nicht so schön wie die Route über Dietramszell. Aber der schnellste Weg nach Tölz und ich bin in Sorge, das »magische« Licht des Morges zu verpassen. In der Dunkelheit kann Landschaft ohnehin nicht punkten und wie erwartet waren nur wenige Autos unterwegs. Um 05.47 Uhr bin ich am Ortsschild von Bad Tölz, pedaliere unterhalb der Altstadt über die Isarbrücke und dann rechts des Flußes weiter Richtung Süden. Langsam kommt Licht ins Dunkel und bei Lenggries spitzt, taufrisch, der neue Tag über den Berg.

Lenggries

Nach Wegscheid wechsele ich über die Bretonenbrücke wieder auf die andere Isarseite. Dort nimmt mich der Isarradweg, der hier auch Toni-Seber-Weg heisst, auf. Mein magisches Morgenlicht mag sich nicht zeigen. Bewölkt und grau ist es, aber das kann sich ja schnell ändern. Die Vorhersage ist gut.

In Fleck reichen mir alle Fahnen die Hand entgegen. Die sich erwärmende Luft strömt nach Norden. Die Bäckerei hat heute, am Sonntag, leider geschlossen, aber ich habe vorgesorgt. Kurz vor dem Sylvensteinspeicher überquert der Radweg die B13. Er führt nun durch den Wald, und nach kurzer Fahrt, angeschmiegt an Felsen, hinauf zur Staumauer des Sees.

Isarradweg/Toni Seber-Weg

Oben noch ein kurzer Tunnel, dann der ersehnte Ausblick, der aber, hahahaaa, nicht der Vorstellung entspricht. Aber hat doch auch was.

Sylvensteinspeicher, Blick von der Staumauer nach Südwesten

Mich fröstelt, es ist kühl, leicht windig. Ich wollte mich doch hier von den ersten Sonnenstrahlen wärmen lassen. Ohne Fotostop fahre ich über die viel fotografierte Fallerklammbrück, vorbei an Fall nach Vorderriss. Ich verabschiede mich von dem Gedanken in die Eng zufahren und überquere die Isar um auf die Mautstrasse nach Wallgau zu gelangen.

Brücke über die Isar bei Vorderriss, Little Yukon, die Mautstrasse

Die Mautstrasse bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die junge Isar und ihre Kiesbänke.

Nach einer kurzen Rast gehts es auf dem welligen Sträßchen nach Wallgau. Eine kurze Steigung, dann führt mich die B11 hinab zum Walchensee. Gott sei Dank, um diese Uhrzeit noch nicht so sehr befahren, verlasse ich bei Einsiedel die Hauptstrasse. Jetzt heißt es genießen. Licht, Sonne, die Wolkendecke ist aufgerissen und ein schmaler, holpriger Radweg umrundet die kleine Halbinsel. Traumhafte Stimmung.

kurz nachdem ich die B11 verlassen habe
Fischer und der schöne holprige Radweg
Soviel Schönheit, ich bin gerührt.

Fischer am Walchensee – schade dass ich da nicht früher dran dachte!

Ich bin wieder auf der B11. So langsam macht sich Betriebsamkeit breit. Bergwanderer, einige E-Biker/innen, der Parkplatz der Herzogstand-Bahn füllt sich. Am südlichen Zipfel des Sees, einige Serpentinen hoch, bevor ich mich die Kesselbergstrasse hinunterstürze. Nach wenigen Metern fahre ich wieder in der grauen Suppe. Vom Kochelsee erhasche ich nur unten im Ort Kochel einen Blick. Ganz sicher kein Fotomotiv.

Es wird jetzt etwas stressig (Verkehrsaufkommen) bis ich über Benediktbeuern und Penzberg nach Seeshaupt komme. War es in Penzberg noch grau in grau, scheint hier die Sonne, weißblau halt.

Im Feldafinger Park treffe ich mich mit dem »Meisterschwimmerdreamteam«. Schwieriges Wort, aber absolut zutreffend. Die Tour beende ich hier mit einem Sprung ins … … nein, gelogen – zaghaft rein, untertauchen, das Salz abwaschen und dann in die wärmende Sonne legen. Ein schöner Tag.