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Die beste Alternative Vision Europa Italien

Wir arbeiten in der Brianza im Norden von Italien. Einige gute Gemeindearbeiten sind in den letzten Jahrzehnten entstanden und sie sind ein Segen für die Region.
Reto Dittli Brianza, Italien dittli.reto@ gmail.com

Aber wie es so in christlichen Gemeinden kommen kann: Da gibt es Meinungsverschiedenheiten, da sind schwierige Charaktere und schon ist es so weit. Es folgen Austritte, Ausschlüsse aus der Gemeinschaft, bis hin zu Spaltungen. Leider habe ich das alles schon gesehen und erlebt.

Was dann zurückbleibt, sind Schmerz, offene Wunden und ein schwelendes Feuer. Das Resultat solcher Gemeindekrisen beschreibe ich so: hoffnungslose Hoffnungsträger, wütende Friedensboten, erschütterte Gläubige oder auch der Wahnsinn im christlichen Lager.

Als Gemeindegründer verbreite ich in einem unerreichten Gebiet die gute Nachricht. Oft erzähle ich nicht nur von der rettenden Begegnung mit Jesus, sondern auch über das grosse Ziel eines praktischen Lebens mit Jesus. Im Gespräch merke ich dann schnell, welche Erfahrungen die Menschen mit Christen gemacht haben. Manchmal schäme ich mich für uns. Es kommt auch vor, dass mir jemand einen Hinweis gibt und sagt, wo die «guten» Christen im Dorf sind. Diese suche ich dann auf. So habe ich schon einige Christen mit schweren Lasten getroffen. Es ist zwar nicht leicht, komplizierte Geschichten anzuhören, aber wenn alles gut geht, kommt neuer Mut auf und manchmal kommt es zu einem Neubeginn.

Wir sind auch hier, um eine Alternative anzubieten. Hier ein Beispiel: In unserer kleinen Gemeindegründungsgruppe treffen sich nach vielen Jahren zwei Familien, die eine Abspaltung in der gleichen Gemeinde erlebten. Eine Familie war in der Leitung, die andere frisch zum Glauben gekommen. Diese liess sich im Rausch der ersten Liebe zu Jesus gerne überall einspannen. Eine disziplinäre Entscheidung der Gemeindeleitung führte aber dazu, dass sich genau in dieser Zeit die Jugendgruppe, anstatt wie erwünscht sich unterzuordnen, als Ganzes aus der Gemeinde austrat.

Die frisch Gläubigen verstehen Gott und die Gemeinde nicht mehr. Skandalös! Sie ziehen sich verwirrt zurück. Nach Jahren treffen wir uns und sie entscheiden sich, bei uns als Gruppe unverbindlich reinzuschauen. Und hier treffen sie auf einen der Verantwortlichen des Desasters, das nun Jahrzehnte zurück liegt. Ich spüre, dass etwas nicht stimmt, und konfrontiere. Alles kommt mit viel Energie hoch. Es ist Zeit, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Beide Fronten sind dazu bereit. Das Gespräch legen wir in Gottes Hände und das Wunder geschieht. Sie versöhnen sich! Es war zwar ein schmaler Weg und es gab viel kritische Momente. Aber Gott hat den Sieg geschenkt. Frieden, Hoffnung und neuer Mut ist der kostbare Schatz, den Gott nun in die Herzen gelegt hat.

Jedes Mal, wenn so was passiert, bin ich von neuem begeistert. Die gute Nachricht ist die beste Alternative auch für uns Christen.