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Stille Nacht Gedanken aus der Leitung FEG Schweiz

Bald singen wir es wieder, das Weihnachtslied. Und das Thema Stille beschäftigt mich in meiner Arbeit und fordert mich persönlich heraus im Alltag als Christ. Dabei ist Stille wichtig für das Gehirn (kann man googlen)! Und «das Land der Ruhe» (Hebräerbrief 3-4) ist der Zielort und die Quelle des Lebens von Gott für uns Menschen.

Jürg Buchegger Leitung FEG Schweiz juerg.buchegger @feg.ch

Das Thema Stille begegnet mir täglich. Die Musik war wieder einmal zu laut im Gottesdienst. Wir sollten die zwei «Tage der Stille 2023» für das Angestelltenteam noch planen. In unserem Grossraumbüro in Wetzikon wird nur still gearbeitet, wer was zu besprechen hat oder laut telefoniert, muss raus. In den Ferien in Israel haben wir aus Versehen mit unserer Autofahrt durch das orthodoxe Viertel von Jerusalem die Sabbatstille gestört. Seit die Kinder ausgeflogen sind, ist es abends stiller zuhause. Als in der Kleingruppe jemand fragte, wie es anderen damit gehe, war es einen Moment lang still. Im Kandidatenkurs kommt wie jedes Jahr beim Thema «Selbstführung» die Frage, ob und wie man in unserem Beruf noch zwischen professionellem Bibellesen und der persönlichen «Stillen Zeit» unterscheiden kann oder soll.

Stille ist also ein Thema. Aber ich frage mich, ob ich als Christ, ob wir als FEG-Gemeinden, ob ich in meiner Aufgabe als FEG-Pastor dem geistlichen Wert der Stille genügend Beachtung schenke? Spielt Stille eine Rolle in meiner Agenda, der Gottesdienstplanung, meinen Freizeitaktivitäten, im Gespräch mit einem Mitmenschen? Ich glaube, es braucht gar nicht viel, damit die Stille wieder ihre wohltuende Wirkung entfalten kann (die Hirnforschung sagt, dass zwei Minuten genügen!). Die Arbeit unterbrechen, einmal ums Haus spazieren, eine leere Wand anstarren (!), entsprechende (stille) Musik hören, eine Kerze anzünden…

In der Stille kann der Mensch besser Entscheidungen treffen und Probleme lösen. Wir denken besser nach und sind kreativer. Wir greifen besser auf unsere Emotionen und Erinnerungen, unsere Ideen und Gedanken zu. Wir erkennen den Sinn – die Zusammenhänge in unserem Leben – eher und können uns besser in andere Menschen hineinfühlen (das sagt die Forschung).Auch entstehen in der Stille neue Hirnzellen! Vor allem aber redet und wirkt Gott lauter in der Stille. Es entsteht Grosses und Kraftvolles aus der Stille. Wohl deshalb betonen mehrere Weihnachtslieder, dass jene Nacht der Geburt von Jesus «still» war?

Die Advents- und Weihnachtszeit lädt geradezu ein, dass unsere Gemeinden auch Orte der Stille sind und unsere Veranstaltungen Momente der Ruhe kennen. Üben wir ein, was darüber hinaus das ganze Jahr prägen soll: genügend Stille als Vorgeschmack des «Land der Ruhe» am Ende der Zeit.