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Die Welt ist seit Februar anders Vision Europa Polen

Seit dem 24. Februar ist die Welt anders. Wir haben alle gemerkt, dass die Situation in Europa nicht so stabil ist, wie wir dachten. Der Krieg ist so plötzlich ausgebrochen und so nahe gekommen – und wir in Polen spüren das besonders stark. Bis heute haben mehr als 5 Millionen Ukrainer die Grenze zu Polen überquert. Etwa 3 Millionen sind wieder zurückgegangen. Insgesamt sind aus der Ukraine ca. 9,9 Millionen Menschen weggegangen. So viel zu den Zahlen.

Jarek Celebanski, Lodz, Polen, jarcel@o2.pl

Vor ein paar Jahren ist in unserer Gemeinde eine Familie aus der Ukraine gekommen: Slava und Nataly mit 2 Kindern. Sie kamen von einem kleinen Ort bei Cherson. Im Februar wollte Nataly ihre Eltern in Cherson besuchen. Sie nahm ihren 9-jährigen Sohn und fuhr mit dem Auto dorthin. Noch vor der Abreise fragte sie den Slava: «Glaubst du, dass es zu einem Krieg kommt?» Slava sagte: «Sicher nicht, du brauchst keine Angst haben.» Und so ist Nataly mit ihrem Sohn am 20. Februar nach Cherson gefahren. Ein paar Tage später brach der Krieg aus. Die Russen kamen bis kurz vor Cherson und es war schwierig, dort wegzukommen. Die Eltern von Nataly haben 7 Teenager als Pflegefamilie zu Hause: 3 Mädchen und 4 Jungs. Sie wollte zurück nach Polen fahren, aber es war sehr gefährlich. Weil im Auto noch drei Plätze frei waren, hat sie sich entschieden, die drei Mädchen zu nehmen. Es war schwierig und doch ist es gelungen wegzufahren.

Es dauerte aber mehrere Tage, um nach Lwiw zu kommen. Es wollten so viele Leute über die Grenze nach Polen, dass die Autoschlangen 50 Kilometer lang waren. Slava hat alle Grenzübergänge ständig im Internet beobachtet und so haben sie sich entschieden, einen kleinen Übergang ganz im Süden von Polen zu benutzen. So sind sie endlich in Lodz angekommen.

Nach einigen Gesprächen mit Slava haben wir erfahren, dass die Gemeinde dort in Cherson in einer schwierigen Situation ist. Viele Leute haben fast nichts zum Essen. Wir haben uns entschieden, Geld zu schicken – dank dem Geld aus der Schweiz konnten wir das tun. Dank diesem Geld konnten wir Lebensmittel kaufen und den Leuten verteilen.

Liebe Geschwister in der Schweiz – danke für Euren Einsatz! Gott sei Ehre!