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Perfekter Radlgenuss Unterwegs Mit dem Rad auf dem Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsweg VON SCHÖNSEE NACH NABBURG

Bei einer Radtour auf einer alten Bahntrasse entlang des Bayerisch-Böhmischen Freundschaftswegs quer durch den Landkreis Schwandorf erlebt man die Schönheit schattiger Wälder, einer weit ausladenden Landschaft mit Wiesen und Feldern. Man durchradelt romantische Flussauen und das ohne große Anstrengung, fast immer leicht bergab.

Wenn man als Radfahrer an einem Tag von A nach B radeln möchte, stellt sich die Frage, wie man wieder zurück nach A gelangt. Denn wenn die Distanz den ganzen Tag ausfüllt, wird es schwierig, den gleichen Weg zurückzufahren.

Für den ungefähr 50 Kilometer langen Abschnitt des Bayerisch-Böhmischen Freundschaftswegs zwischen Nabburg und Schönsee hat man sich daher eine besondere Lösung überlegt. Von Mai bis Oktober fährt an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen vormittags ein Radlerbus zwischen Nabburg, Oberviechtach und Schönsee. Das heißt, man kann sich ganz bequem mit dem Bus inklusive Fahrrad nach Schönsee fahren lassen und dann ohne Anstrengung meist bergab zurück nach Nabburg radeln. Wer es sportlicher mag, kann die Tour selbstverständlich auch in die umgekehrte Richtung fahren.

Pünktlich um 9.50 Uhr geht es komfortabel mit dem Radlerbus von Nabburg nach Schönsee .

Wir freuen uns schon richtig auf die Erkundung des Bayerisch-Böhmischen Freundschaftswegs und auf die vielen interessanten Sehenswürdigkeiten entlang des Weges. Und da der Weg von Schönsee nach Nabburg wie schon gesagt meistens bergab führt, erwartet uns ein entspannter Radltag, bei dem sich die sportlichen und die kulturellen Anteile die Waage halten.

Der Radlerbus wird ganz einfach vorab bis um 17 Uhr des Vortages unter der kostenlosen Hotline 0800 6065600 telefonisch gebucht.

Pünktlich zur Abfahrtszeit um 9.50 Uhr sind wir am Bahnhof in Nabburg. Gemeinsam mit dem Busfahrer verstauen wir die Räder sicher auf dem großen Radanhänger. Wenig später sind wir auf dem Weg nach Schönsee, das wir nach 45 Minuten Busfahrt erreichen.

Der Radlerbus hält ganz in der Nähe des Rathauses. Die Fahrräder werden zügig abgeladen. Wir setzen uns kurz auf eine der Bänke vor dem historischen Rathaus in Schönsee und und werfen zur genaueren Orientierung einen Blick auf die Karte.

Unser erstes Ziel ist das »Centrum Bavaria Bohemia«, welches im aufwendig und stilvoll renovierten alten Kommunbrauhaus von Schönsee untergebracht ist. Nach wenigen Minuten erreichen wir das beeindruckende Gebäude und stellen unsere Räder ab. Das »Centrum Bavaria Bohemia« ist als kulturelle Drehscheibe zwischen den bayerischen und tschechischen Nachbarregionen gedacht und soll den Austausch und die Verbindung zwischen den beiden Regionen fördern, die im Kalten Krieg lange voneinander getrennt waren.

Neugierig betreten wir das Gebäude und sind von der gelungenen Verbindung zwischen alter und moderner Architektur positiv überrascht.

Wechselnde Ausstellungen und umfangreiches Informationsmaterial vermitteln uns einen guten Eindruck von der Arbeit des CeBBs. Es gibt viel Wissenswertes über die Region und über die Geschichte und die Kultur der beiden Länder zu erfahren. Man könnte den ganzen Vormittag hier verbringen, wenn man nicht noch die gesamte Strecke nach Nabburg vor sich hätte. Schließlich gibt es noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten entlang der Route.

Zum Beispiel den in der Nähe befindlichen Klöppel-Trafo und die dort untergebrachte Ausstellung verschiedener kunstfertig geklöppelter Spitzen. Bevor wir uns auf den Weg machen, schauen wir noch kurz im gegenüberliegenden Moorbad vorbei. Und da es gerade so schön warm ist, nutzen wir die Gelegenheit, um unsere Füße ins kühle Nass zu halten.

Der Weg Richtung Nabburg führt uns zunächst am malerischen Keckenweiher vorbei und dann entlang der Hauptstraße zum größeren Hahnenweiher, wo wir uns interessiert die sogenannten »Outdoor-Spitzen« , in Bäumen befestigte, wetterfeste Klöppelkunst, anschauen.

Im weiteren Verlauf der Strecke geben Info-Tafeln Auskunft über die Route und die jeweiligen Sehenswürdigkeiten.

Gleich hinter Schönsee führt der Weg entlang des landschaftlich reizvollen Aschatals. Wir genießen die Weite der sich auftuenden Landschaft, die zahlreiche Gelegenheiten bereit hält, ein paar Fotos zu machen, um die vielen Eindrücke entlang des Wegs festzuhalten. Dank der gut gekennzeichneten Route ist es einfach, sich zu orientieren und den Weg nach Nabburg zu finden.

Im weiteren Verlauf wechseln schattige Wälder mit grünen Wiesen. Nach einer knappen Stunde gemütlichen Dahinradelns mit eingebautem Landschaftsgenuss erreichen wir das idyllische Städtchen Oberviechtach. Wir beschließen, einen ersten Zwischenstopp für eine kurze Rast mit anschließender Besichtigungstour am gemütlich wirkenden Marktplatz einzulegen.

Im Stadtmuseum in der denkmalgeschützten Marktmühle von Oberviechtach informieren wir uns über die Geschichte des Ortes und das Wirken des Doktor Eisenbarth, der 1663 in Oberviechtach geboren wurde und als Wanderarzt Berühmtheit erlangte.

Am ehemaligen Bahnhof in Oberviechtach ist eine der kleinen alten Dampflokomotiven ausgestellt, die früher auf der Strecke verkehrten. Karin hat sichtlich Spaß mit der kleinen Lok und den vielen Hebeln und Ventilen. Wir stellen uns vor, wie es wohl gewesen ist, als die Strecke noch in Betrieb war und eine wichtige Verbindung in die weite Welt bedeutete.

Kurz hinter Oberviechtach lohnt ein kurzer Abstecher zur malerisch gelegenen Burg Haus Murach. Von dort hat man einen wunderschönen weiten Blick auf die umliegende Landschaft. In Pertolzhofen wartet ein origineller »Kunst-Container« auf neugierige Besucher. Falls man schon wieder Lust auf eine Erfrischung hat, findet man in der Stodlwirtschaft gleich gegenüber dem Kunst-Container ein tolles Angebot für eine leckere Brotzeit. Wochentags versorgt dann ein Getränkeautomat die durstigen Radler.

Bei Altendorf erreicht man das idyllische Schwarzachtal, in dem sich die Schwarzach in vielen Windungen und Schleifen zwischen Feldern und Wiesen hindurchschlängelt. Auf dem weiten Wiesengrund suchen Störche nach Nahrung und man merkt, wie man unbewusst langsamer radelt, achtsamer wird und die Ruhe der sich ausbreitenden Landschaft in sich auf nimmt.

In Altendorf gibt es direkt am Radweg ein liebevoll angelegtes Brotzeitplatzerl und somit wieder Gelegenheit für eine Radlerpause oder man kehrt in den Gasthof Schiesl ein, dessen gute Küche mit regionalen Zutaten unbedingt zu empfehlen ist.

Auf den letzten Kilometern verläuft der Weg weitestgehend flach entlang der Schwarzach und biegt dann nach einigen Kilometern nach Norden ab, Richtung Nabburg und erreicht bei Wölsendorf die Naab. Dort gibt es einen »Radlerbahnhof« mit Toiletten und die Möglichkeit, sich ein wenig zu erfrischen.

Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer entlang der träge dahinfließenden Naab bis zum Ziel in Nabburg, das sich schon von Weitem durch die markante Altstadt und den alles überragenden, stolzen Turm der Stadtpfarrkirche ankündigt. Wir freuen uns auf die abschließende Brotzeit im Sterngarten und treten kraftvoll in die Pedale.

Zwanzig Minuten später radeln wir bereits durch das trutzige Mähntor in die Altstadt von Nabburg, vorbei am originell gestalteten Schmidt-Haus.

Im beliebten Sterngarten angekommen werfen wir noch einmal einen Blick auf die weite Landschaft und lassen die Tour bei einer ausgedehnten Brotzeit unter schattigen Bäumen Revue passieren. Der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen Tages auf dem Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsweg.

Übersicht

Standort: Nabburg • Schwierigkeitsgrad: leicht • Streckenlänge: ca.50 km • Fahrzeit: ca. 03.00 h

https://www.oberpfaelzerwald.de/bayerisch-boehmischer-freundschaftsweg

Zusätzliche Informationen zu Radtouren im Oberpfälzer Wald unter: www.oberpfaelzerwald.de/radeln

Der Bayerisch-Böhmische Freunschaftsweg verbindet die mittelalterlichen Partnerstädte Nabburg und Horšovský Týn in Tschechien. Die 40 km zwischen Horšovský Týn und Schönsee führen durch die abwechslungsreichen Landschaften des Böhmerwaldes. Horšovský Týn kann über Furth im Wald mit der Bahn erreicht werden. Eine Fahrradmitnahme ist eingeschränkt möglich.