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WÄHLT DIE GHG! Informationen zur Online-Wahl der Uni Göttingen vom 15.-23.01.24 von der Grünen Hochschulgruppe Göttingen

WER WIR SIND

Als Grüne Hochschulgruppe (GHG) setzen wir uns für Klimagerechtigkeit, Antidiskriminierung und Queer-Feminismus ein. Es gibt ein paar Punkte, die für uns unverhandelbar sind: Rassismus, Sexismus, Ableismus und Nazikacke gehören sowohl auf, als auch jenseits des Campus ordentlich bekämpft. Als GRÜNE Hochschulgruppe engagieren wir uns auf allen Ebenen für einen klimaneutralen und nachhaltigeren Campus und setzen uns für Klimagerechtigkeit ein. Außerdem setzen wir uns für die Umbenennung in Emmy-Noether Universität ein. Zudem kämpfen für ein Studium für alle ohne Barrieren und Belastungen sowie für flexible und diskriminierungsfreie Lehre. Unsere Hauptforderungen für die Hochschulwahlen 2024 sind folgende 5 Forderungen. Mehr könnt ihr in unserem Kurzwahlprogramm lesen!

  1. Uni Göttingen kliamneutral bis 2030
  2. Umbenennung in Emmy-Noether Universität
  3. Umfassender und wirkmächtiger Diskriminierungsschutz
  4. Studium für alle ohne Barrieren und Belastungen und flexible und diskriminierungsfreie Lehre
  5. Studentische Lehr- und Freiräume sowie vegan/vegetarisches Nahrungsangebot gerade auch am Nordcampus schaffen und sicherstellen

Unsere Arbeit gestalten und entscheiden wir basisdemokratisch auf offenen Treffen. Basisdemokratie bedeutet für uns, dass wir bewusst auf Hierarchien und formale Mitgliedschaften verzichten, so kann sich jede\*r von Anfang an und voll auf Augenhöhe bei uns beteiligen. Die GHG hat keinerlei Verbindung zu einer politischen Partei. Unsere offenen Treffen finden Dienstags um 19 Uhr statt. Komm doch einfach mal vorbei! Jetzt im Wahlkampf kannst du uns aber auch an den Ständen auf dem Campus immer gerne ansprechen.

UNSER KURZWAHLPRGRAMM

  1. "Zum Wohle Aller"?
  2. Umbenennung in Emmy-Noether-Universität!
  3. Jeder Diskriminierung entgegen!
  4. Flexibel, individuell und selbstbestimmt studieren!
  5. Studium für alle!
  6. Queer-Feministische Aufklärung und geschlechtssensible Lehre!
  7. Sozial-ökologische Transformation in der Lehre verankern!
  8. Klimaneutralität 2030!
  9. Klimaschutz Jetzt!
  10. Druck von außen und innen!
  11. Lebens- und Lernraum am Nordcampus ausbauen!
  12. Studentisches Engagement stärken!
  13. Für eine starke politische Studierendenvertretung im AStA und im Senat

Was wählen wir?

Die Uni-Wahlen in Göttingen sind leider so strukturiert, dass sie kaum zu durchblicken sind - Insgesamt in acht Bereichen könnt ihr abstimmen. Wir finden, es ist wichtig, sich bei Entscheidungsprozessen und der politischen Ausrichtung der eigenen Uni einzubringen. Also haben wir versucht, euch die Wahlen so runterzubrechen, dass ihr gut informiert an ihnen teilnehmen könnt.

Generell habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Hochschulgruppen und Listen (z.B. die Grüne Hochschulgruppe oder die Rot-Grüne Liste), die dann auf unterschiedlichen Ebenen versuchen, in eurem Interesse zu handeln. Im Studierendenparlament finden sich nach der Wahl verschiedene Hochschulgruppen zusammen, die eine Mehrheit abbilden und sich in den AStA wählen lassen können. Was der so macht, findet ihr auf der AStA Website. Auf der Ebene eurer Fakultät könnt ihr das Fachschaftsparlament, den Fakultätsrat und die Fachgruppensprecher:innen wählen. Diese sind zuständig für die Aufteilung von finanziellen Mitteln & sind eure direkten Ansprechpartner:innen. In den Senat, das höchste Gremium der Uni, wählt ihr zwei studentische Vertreter:innen. Diese sind dann an weitreichenden Entscheidungen, wie der inhaltlichen Gestaltung der Klimakommission, beteiligt.

Bei den nächsten Wahlen geht's nicht nur um Senat und Studierendenparlament, es wird in den Urwahlen auch über die Semestertickets abgestimmt, dieses Jahr das erste Mal dabei das deutschlandweite Semesterticket! Da das deutschlandweite Semesterticket im Konflikte mit dem bisherigen landesweite Bahnticket und Busticket steht, wurde beschlossen dass bei einer Annahme aller Tickets nur der Vertrag mit dem D-Ticket für die Studierendenschaft geschlossen wird. Es gibt aber leider einen Haken bei der Sache: da der Deutschlandticketpreis kein Festpreis ist und bis zur frühesten Einführung nächstes Wintersemester noch steigen kann, muss die Wahl über einen vermuteten aber leider nicht festen Semesterticketpreis stattfinden. Wie teuer die einzelnen Tickets sind und was bei der Wahl alles zu beachten ist findet ihr hier.

Unser Kurzwahlprogramm

„Zum Wohle aller“?

Das ist der Leitspruch der Universität Göttingen, an dem sich diese unserer Meinung nach viel zu selten orientiert. Wie lächerlich ist es angesichts des Mottos, dass die Geschlechterforschung trotz voller Auslastung keine sichere Weiterfinanzierung erhält, die Antidiskriminierungsstelle erst nach jahrelangem Kampf und ohne Ressourcensicherheit wiedereingerichtet werden wird und kleinere Studiengänge aus Gründen der Wirtschaftlichkeit geschlossen werden (sollen)? Angesichts dieser und etlicher weiterer Kürzungen, die unseren Studienalltag betreffen, müssen wir feststellen, dass „Zum Wohle des Sparschweins“ bisher ein treffenderes Motto wäre. Wir setzen uns gegen jede Kürzung ein, die sich negativ auf unsere Studienbedingungen auswirkt, und kämpfen für eine diskriminierungsfreie, queer-feministische und klimaneutrale Universität!

Wir sind gegen die fortlaufende Schließung von Lehr- und Lernorten an der Universität und setzen uns für persönliche und individuelle Möglichkeiten zur Entfaltung ein. Auch die Universität steht vor der Aufgabe der notwendigen sozial-ökologischen Transformation, auf die Energiepreiskrise, Inflation und demografischem Wandel wie ein Brennglas wirken. Die Umgestaltung der Universität müssen wir Studierenden richtungsweisend mitgestalten.

Zum Leitspruch gehört für uns insbesondere, dass sich die Universität ihrer Verantwortung als Teil der Gesellschaft bewusst sein und Haltung zeigen muss. Die Universität muss sich öffentlich positionieren und ihre wissenschaftliche Außenwirkung nutzen. Bei Leugnungen des Klimawandels sowie struktureller Diskriminierung durch politische Entscheidungen muss sie Haltung zeigen. Interne Strukturen und Prozesse müssen unter antirassistischen und queer-feministischen Gesichtspunkten hinterfragt werden. Wir finden, die Ausrufung des Klimanotstandes wäre hier ein guter Anfang. Und auch die Umbenennung der Universität in „Emmy-Noether-Universität“ ist längst überfällig. Meint ihr nicht auch, dass eine Alumna dieser Universität, die als erste Frau in der Mathematik in Deutschland habilitiert wurde, eine viel angebrachtere Namensgeberin wäre, als ein Monarch aus Zeiten des transatlantischen Sklav*innenhandels, der mit Wissenschaft nie etwas zu tun hatte?

Umbenennung in Emmy-Noether-Universität!

Sicherlich seid ihr bereits auf die Sticker gestoßen, habt den Slogan auf dem diesjährigen Ersti-Beutel gesehen oder schonmal einen unserer Vorträge gehört? Als Grüne Hochschulgruppe setzen wir uns für die Umbenennung unserer Universität in „Emmy-Noether Universität“ ein!

Emmy Noether war eine herausragende Mathematikerin und Absolventin dieser Universität. Als erste Frau in Deutschland erlangte sie ihre Habilitation in Mathematik. Ihre wegweisenden Forschungen haben maßgeblich zur Entwicklung der Relativitätstheorie beigetragen. Trotz dieser unbestreitbaren Beiträge wurde sie aufgrund ihres Geschlechts systematisch übersehen und marginalisiert. Erstaunlicherweise erhielt sie für ihre wegweisende Forschung keine Bezahlung von der Universität Göttingen. Stattdessen wurde Emmy-Noether aufgrund ihrer jüdischen Herkunft 1933 vertrieben.

Im Gegensatz dazu hatte Georg-August, der als König Georg II. von England die Universität gründete, wenig direkte Verbindung zur Wissenschaft. Während seiner Herrschaft erlebte das britische Empire eine intensive Phase der kolonialen Expansion. Eine Umbenennung in „Emmy-Noether Universität“ würde nicht nur eine längst überfällige Anerkennung ihrer Verdienste bedeuten, sondern auch die Universität dazu verpflichten, ihre eigene Geschichte kritisch zu reflektieren.

Eine solche Umbenennung würde die historische Sichtbarkeit von weiblich gelesenen Personen in der Wissenschaft erhöhen und gleichzeitig ein bedeutendes Signal für die Aufarbeitung kolonialer Vergangenheit und Reflexion historischer Kontinuitäten setzen.

Jeder Diskriminierung entgegen!

Jede*r soll sich auf dem Campus wohl und vor allem sicher fühlen. Hörsäle und Seminarräume sollen ausnahmslos barrierefrei zugänglich sein, die Unterstützung für geflüchtete Studierende muss ausgebaut werden und es soll endlich überall Unisex-Toiletten geben. Im Kampf gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch stehen wir immer an der Seite der marginalisierten Gruppen. Das erwarten wir auch von der Universität!

Rechte Schmierereien auf dem Campus und die Anwesenheit von bekannten Nazis in Seminaren und Vorlesungen sowie sexualisierte, rassistische, ableistische, antisemitische, islamophobe und queer-feindliche Gewalt darf nicht toleriert werden. Stattdessen muss es eine klare Verurteilung dieser Gewalt sowie den engagierten Schutz von Betroffenen geben. Daher fordern wir eine wirkmächtige und umfassende Diskriminierungsschutzrichtlinie inklusive Ressourcen zur Umsetzung, um Diskriminierung und Machtmissbrauch vorbeugen und sanktionieren zu können. Es braucht Antidiskriminierungskonzepte auf fakultärer Ebene und stärkere Strukturen gegen Lehrende, die sich diskriminierend verhalten und ihre Macht missbrauchen. Wir haben mit unserer Studierendeninitiative im letzten Jahr erreicht, dass die zentrale Antidiskriminierungsberatungsstelle als niederschwellige Anlaufstelle wieder eingerichtet wird. Nun muss jedoch auch sichergestellt werden, dass diese ausreichend qualifiziert und mit den notwendigen Ressourcen und Strukturen unterstützt wird, um den Betroffenen auch wirklich helfen zu können. Auch die Gleichstellungsbeauftragten müssen weiter gestärkt werden und es bedarf einer breiten Nachqualifizierung im Bereich Diskriminierungsschutz für alle bestehenden Beratungsstellen.

Wenn wir als Grüne Hochschulgruppe am AStA beteiligt sind, dann werden wir weiterhin die Vertretung für Studierende mit Beeinträchtigung (VfSB) und den Rat der internationalen Studierenden (RIS) stärken, Fachgruppen und Fachschaften in ihrer Antidiskriminierungsarbeit sowie Studierende der 1. Generation gezielt unterstützen. Wir werden die Trans*beratung des AStA fortführen und weiterhin ein inhaltliches Zusatzreferat mit dem Themenschwerpunkt Gender und Diversität einrichten.

Flexibel, individuell und selbstbestimmt studieren!

Wir wollen, dass das Studium euch die Möglichkeit gibt, selbstbestimmt zu lernen; sowohl was als auch wie ihr lernen wollt. Dadurch wird es allen Studierenden ermöglicht, die eigenen Lernschwerpunkte zu setzen und im eigenen Tempo zu studieren, anstatt verschulte Studienprogramme in der unrealistisch kurzen Regelstudienzeit durchzupauken. Dafür muss der starre äußere Rahmen aufgebrochen und flexible sowie trans- & interdisziplinäre Lehre ermöglicht werden. Deswegen kämpfen wir konsequent für mehr Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktsetzung, z.B. durch mehr Wahlmöglichkeiten, fächerübergreifendes Lehren und Lernen und Vorlesungsaufzeichnungen sowie mehr Prüfungstermine und flächendeckende Freiversuche – in kurz: für ein selbstbestimmtes Lernen und Leben!

Diese Forderungen haben wir auch in der Strategie Studium und Lehre stark gemacht und an vielen Stellen deutlicher verankert. Die Umsetzung der Strategie Studium und Lehre wollen wir in den nächsten Jahren kritisch begleiten.

Studium für alle!

Das Studium soll für alle zugänglich sein – unabhängig von Herkunft, Bildungshintergrund, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Familiensituation oder Behinderung. Wir setzen uns für die Belange aller Studierenden und die Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen ein. Deswegen fordern wir ein flexibles, nach euren individuellen Bedürfnissen gestaltbares Studium. Deswegen fordern wir ein flexibles, nach euren individuellen Bedürfnissen gestaltbares Studium. Nachdem wir im letzten Jahr das flexible Teilzeitstudium erkämpft haben, möchten wir nun auch die flächendeckende Umsetzung dieser Regelung kritisch begleiten. Wir lehnen alle Zwänge wie Studienverlaufsgrenzen, Exmatrikulationsfristen, maximale Studienverweildauern oder Anwesenheitspflichten ab.

Die Chancenungleichheit manifestiert sich häufig schon zu Beginn des Studiums. Für Studierende der 1. Generation ist der Studienbeginn besonders herausfordernd, da häufig nicht klar ist, was vom Studium zu erwarten ist. Doch auch im späteren Verlauf ist diese Studierendengruppe strukturell immer wieder benachteiligt. Wir wollen Klassismus in allen Phasen des Studiums bekämpfen. Um den Studienstart zu erleichtern, wollen wir uns für den Ausbau von existierenden Mentoring-Programmen für Arbeiter*innen-Kinder einsetzen sowie flächendeckende Einführungstutorien, die das erste Semester begleiten, und neue Buddy-Programme für Erstis etablieren. Im Studienverlauf sollen Studierende 1. Generation durch gezielte Angebote wie eine Praktikumsvermittlung, Schreibberatung und -unterstützung sowie qualifizierte Beratungsstellen unterstützt werden.

Für Studierende mit Kind fordern wir flexible Arbeits- und Lernzeiten und den Erhalt der flexiblen Kinderbetreuung. Barrieren in der Lehre und am Campus müssen konsequent abgebaut und Neubauten barrierefrei gestaltet werden.

Zur Umsetzung dieser Ziele möchten wir in diesem Jahr ein zusätzliches Referat für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit im AStA einrichten.

Queer-Feministische Aufklärung und geschlechtssensible Lehre!

Die Universität hat die Gleichstellung der Geschlechter als Aufgabe. Auch wenn der gesetzliche Auftrag leider binär formuliert ist, ergeht daraus ein klarer Auftrag an die Universitäten, sich für Chancengleichheit und Diversität einzusetzen. Wir wollen in der Universität Empowerment-Räume schaffen, z.B. durch das Präsentieren weiblich gelesener und queerer Vorbilder und ihrer Berufswege und den Austausch zwischen FLINTA* Studierenden. Daneben wollen wir für mehr Aufklärung sorgen, denn Themen wie die Menstruation sind bis heute tabuisiert und die Vielfalt des biologischen Geschlechts wird durch unwissenschaftliche Meinungsäußerungen immer wieder infrage gestellt. Zusätzlich wollen wir Lehrende sensibilisieren und weiterbilden, wie sie Lehre geschlechtersensibel gestalten, damit sie sich nicht (teils auch unbewusst) diskriminierend verhalten und weiblich sozialisierte Personen besser empowern können.

Sozial-ökologische Transformation in der Lehre verankern!

Um den gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, brauchen wir Studierende, die Verantwortung übernehmen und die interdisziplinären Herausforderungen verstehen und lösen können. Um das zu erreichen, fordern wir das sozial-ökologische Profil der Studiengänge zu stärken und Bildung für nachhaltige Entwicklung auszubauen. Die existenzielle Bedrohung der Klimakrise und die Bedeutung von Klimagerechtigkeit gerade unter dem Gesichtspunkt der kolonialen Vergangenheit und ihren historischen Kontinuitäten bis in die heutige Zeit müssen alle Studierenden verstehen und reflektieren können. Um das sicherzustellen, arbeiten wir seit einigen Jahren an der curricularen Verankerung der sozial-ökologischen Transformation. Das heißt, dass wir die Klimakrise und ihre Handlungsmöglichkeiten in allen Studiengängen verankern und ihre Lösungsmöglichkeiten mitgeben möchten. In der letzten Legislatur sind wir diesem Ziel ein gutes Stück nähergekommen.

Beispielsweise wird es im nächsten Sommersemester eine Ringvorlesung zur sozial-ökologischen Transformationen geben, die für alle Studiengänge zugänglich und mit Credits honoriert sein wird. Dieses Modul hat seinen Ursprung im „Runden Tisch zu nachhaltiger und transformativer Lehre“ – ein Format, das wir gemeinsam mit dem Green Office initiiert haben und in dem wir im Dialog mit allen Statusgruppen nachhaltige und transfomative Lehre diskutiert und entwickelt haben und werden. Des Weiteren haben wir diese Forderungen auch in der Strategie „Studium und Lehre“ klar durchgesetzt. So ist unsere Forderung der sozial-ökologischen Transformationen deutlich verankert. Die Ausgestaltung möchten wir in der nächsten Legislatur weiterhin kritisch beobachten und uns in den entsprechenden Gremien dafür starkmachen.

Zusätzlich fordern wir die Wiederaufnahme des Zertifikationsprogrammes „Studium Oecologicum“. Insgesamt erwarten wir, dass die Universität der Verantwortung zukunftsfähiger universitärer Lehre im 21. Jahrhundert gerecht wird und damit ihrem Leitspruch „Zum Wohle aller“ folgt.

Klimaneutralität 2030!

Die sozial-ökologische Transformation ist die größte gesellschaftliche Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Ziel ist es, den notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu gestalten, die innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaftet. Diese Transformation wird nur durch tiefgreifende Veränderungsprozesse gelingen. Auch die Universität steht vor der Aufgabe der notwendigen sozial-ökologischen Transformation, auf die Energiepreiskrise, Inflation und demografischer Wandel wie ein Brennglas wirken. Die Umgestaltung der Universität müssen wir Studierenden richtungsweisend mitgestalten, denn es geht um unsere Zukunft!

2021 hat unsere damalige studentische Senatorin durchgesetzt, dass die Universität Göttingen sich selbst das Ziel gesetzt hat, bis 2030 klimaneutral zu sein. In der daraufhin gegründeten Kommission für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und im Senat sorgen wir für die Umsetzung des Beschlusses. Auch wenn das Universitätspräsidium nicht müde wird, zu betonen, wie wichtig Ihnen der Klimaschutz ist, vermissen wir in ihren Entscheidungen das entsprechende Commitment. Wenn die Klimaneutralität bis 2030 mehr als eine reine Willenserklärung werden soll, dann braucht es eine starke Studierendenvertretung, die das durchsetzt!

Seit bald zwei Jahren bekundet die Universität, sich einer „Machbarkeitsstudie“, die von Expert*innen ausgearbeitete Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität umfasst, zu verpflichten. Einen Umsetzungsplan hierzu gibt es jedoch nicht. Zu sagen, man wolle die größten CO2-Emittenten eliminieren, ist kein Plan, sondern höchstens ein Ansatz, der an einer wissenschaftlichen Bildungs- und Forschungseinrichtung nicht so trivial umsetzbar ist. Was wir brauchen, sind jährliche Ziele und klar definierte zusätzliche Maßnahmen, die ergriffen werden, wenn Teile dieser Ziele verfehlt werden. Nur so kann Ketteneffekten vorgebeugt werden. Natürlich müssen zur Umsetzung des Dekarbonisierungsplans von Beginn an auch die notwendigen personellen und sächlichen Ressourcen eingeplant werden. Das Land stellt jährlich 4,9 Mio. Euro für energetische Sanierung zur Verfügung. Wir werden uns im kommenden Jahr dafür einsetzen, dass dieses Geld strukturell investiert wird. Bei allen Sanierungsvorhaben soll zugleich auch die Barrierefreiheit verbessert werden. Außerdem hat unsere bisherige AStA-Vorsitzende und zukünftige Senatorin die Studierendenschaft im vergangenen Jahr im Vorstand des Klimabeirats der Stadt vertreten und dafür gesorgt, dass dieser eine ganze Sitzung der Universität Göttingen gewidmet hat. Damit wir diesen kommunalpolitischen Weg fortsetzen können, benötigen wir auch im kommenden Jahr eine Mehrheit, denn der Sitz der Studierendenschaft ist personengebunden und kann beim Amtswechsel nicht übertragen werden.

Klimaschutz Jetzt!

Natürlich warten wir nicht nur ab, bis der Dekarbonisierungsplan vorliegt, bevor wir anfangen zu handeln. Die Zeit rennt! Deswegen setzen wir uns für wirksame Sofortmaßnahmen ein. Die Energiepreiskrise hat für die Universität den Handlungsdruck erhöht: Gebäude wurden weniger geheizt und effizienter genutzt. Immerhin 15 ha Agrophotovoltaik wurden beschlossen und seit letztem Jahr kaufen wir nur noch Naturstrom zu. Nichts Weltbewegendes, aber immerhin erste Schritte in die richtige Richtung. Diesen Weg wollen wir nun weitergehen und vorantreiben. Zum Beispiel braucht es einen konsequenten Ausbau von Photovoltaik auf den Dächern der Universität, die energetische Gebäudesanierung oder Stilllegung nicht mehr sanierbarer Altlasten und den Umbau des Fernwärmenetzes der Universität. Das universitätseigene Gaskraftwerk muss so früh wie möglich außer Betrieb genommen werden und auch die Anlagenpolitik der Universität muss im Rahmen des Divestments dringend angepasst werden.

Auch das Studierendenwerk muss klimaneutral werden. Für mehr Klimaschutz sollte unserer Meinung nach das Essensangebot des Studierendenwerks in Mensen und Cafeterien vollständig auf vegan/vegetarisch umgestellt werden, denn die Turmmensa zeigt: Das Konzept hat Erfolg. Außerdem dürfen klimaschädlichere fleischhaltige Angebote nicht länger durch klimaneutralere Angebote wie vegan/ vegetarisches Mensaessen subventioniert werden. Außerdem wollen wir das Blockheizkraftwerk an der Nordmensa bekämpfen.

Druck von außen und innen!

Um etwas zu bewirken, reicht es weder, im System mitzuspielen, noch, auf der Straße zu protestieren. Erst wenn alle Kräfte zusammenwirken, können wir die volle Wirkmächtigkeit entfalten! Ohne die erfolgreiche Unibesetzung durch End Fossil: Occupy! Göttingen wäre der Beschluss des Senats zur Klimaneutralität 2030 nicht möglich gewesen – ohne die Vermittlung unserer AStA-Vorsitzenden und unserer studentischen Senatorin wäre die Besetzung nicht so glimpflich verlaufen und ohne unsere Mitarbeit in der Senatskommission wäre der hochschulpolitische Erfolg ausgeblieben. Als Grüne Hochschulgruppe verstehen wir uns auch als Bindeglied zwischen Stadtgruppen und Hochschulpolitik, zwischen studentischer und akademischer Selbstverwaltung. Wir sind die Verbindung von Aktivismus und Gremienarbeit. Wir stellen aktuell eine studentische Vertretung im Senat, den stellvertretenden Vorsitz der Klimakommission des Senats, das Referat für Klimakrise und Nachhaltigkeit des AStA und die studentische Vertretung im Klimaschutzbeirat der Stadt. Nur eine starke Grüne Hochschulgruppe ermöglicht die Durchsetzung eines entschlossenen Klimaschutzes auf allen Ebenen der Universität und in der Stadt.

Lebens- und Lernraum am Nordcampus ausbauen!

Graue 70er Jahre Bauten, leere Straßen und Parkplätze. Das ist der „Charme“ des Nordcampus. Woran es fehlt? Eigentlich an allem, was am Z-Campus Normalität ist. Das wollen wir als Grüne Hochschulgruppe ändern! In der nächsten Legislatur wollen wir einen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Studienbedingungen am Nordcampus setzen. Dazu wollen wir eng mit den Nordcampus-Fachschaften zusammenarbeiten. Als Grüne Hochschulgruppe setzen wir uns für ein ausreichendes vegan/vegetarisches Essensangebot, studentische Frei- und Lernräume und mehr soziale Angebote ein. Um die Versorgung der Studierenden am Nordcampus zu gewährleisten, reicht die längst überfällige Wiedereröffnung der Nord-Mensa im kommenden Herbst nicht aus.

Wir stellen uns ein Pop-up Café, das über den Nord-Campus reist, Fair-o-maten an allen großen Hörsälen, ein breites veganes Angebot in der Mensa und den Cafés sowie eine Verlängerung der Öffnungszeiten vor. Diese Kombination schafft neben einem Nahrungsangebot auch eine Infrastruktur zum sozialen Austausch und gemütlichem Beisammensein. Wir wollen den Nordcampus begrünen, Parkplatzflächen in Fahrradparkfläche und Grünanlagen umwandeln und dort Picknicktische aufstellen. Außerdem fordern wir mehr studentische Frei- und Aufenthalts- sowie Lernräume am Nordcampus, die zugänglich für alle Studierenden sind. Sollten wir Teil des nächsten AStA sein, verpflichten wir uns auch als AStA Aktionen am Nordcampus zu veranstalten sowie die mit wahnsinnig großem Engagement der Nordcampus-Fachschaften aufgebauten Strukturen bei Bedarf besser zu unterstützen. So wollen wir den Nordcampus zu einem lebendigen Campus entwickeln. Dazu gehört ebenso, die Busanbindung des Nordcampus auch im Falle der Einführung eines Deutschlandsemestertickets zu erhalten bzw. zu verbessern und insbesondere das Pendeln zwischen Nord- und Z-Campus zu vereinfachen.

Studentisches Engagement stärken!

Die Rechte der Studierenden werden dort besonders gut gewahrt, wo wir starke Fachschaften haben, die ihre Rechte kennen und sich für diese einsetzen. Gleichzeitig bekommen die Fachschaften immer mehr Aufgaben übertragen und werden bis jetzt kaum angemessen gewürdigt. Ohne studentisches Engagement würde auch die akademische Selbstverwaltung nicht (mehr) funktionieren! Deswegen wollen wir die dezentrale studentische Selbstverwaltung unterstützen. Wenn wir den AStA stellen, möchten wir u.a. Schulungen und Workshops zu Themen wie „Wie geht Prüfungsrecht?“, „Verhandlungsworkshop für Fachschaftsvertreter*innen” oder „Systemakkreditierung erklärt!” erneut anbieten sowie die Kompensation studentischen Engagements ausbauen. Darüber hinaus versuchen wir den Austausch und die Vernetzung zwischen den Fachschaften und Fachgruppen durch unseren AK Fachschaftsvernetzung weiter zu fördern. Hier werden Räume geschaffen, um voneinander zu lernen und kollektive Herausforderungen und Barrieren schneller zu identifizieren und abzubauen. Dadurch wollen wir der studentischen Stimme mehr Gehör verschaffen!

Für eine starke politische Studierendenvertretung im AStA und im Senat!

Der AStA sollte nicht nur eine leere Hülle sein, durch den euer Geld für die Semestertickets fließt und welcher die Erstsemesterbetreuung organisiert. Im Gegenteil: Wir sind überzeugt, dass Hochschulpolitik nie losgelöst von Allgemeinpolitik betrieben werden kann. Wir wollen einen linken AStA, der gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernimmt; der erkennt, dass Themen von studentischem Interesse nicht ohne politisches Engagement gelöst werden können. Ein AStA, den wir mitstellen, wird ein queer-feministisches und antirassistisches Selbstverständnis haben und Prozesse an der Universität entsprechend kritisch begleiten.

Auch im Senat leben wir das politische Mandat aus. Die Universität ist kein Mikrokosmos, der isoliert von den äußeren Rahmenbedingungen existiert. Im Senat geht es darum die sozial-ökologische Transformation der Universität aktiv mitzugestalten und die Rahmenbedingungen für mehr soziale Gerechtigkeit und Diskriminierungsschutz zu schaffen. Für eine klimaneutrale, diskriminierungsfreie und queer-feministische Universität. Wählt die GHG!

Hochschulwahlen vom 15.01.2024, 12 Uhr, bis 23.01.2024, 12 Uhr.

ANLEITUNG ONLINEWAHLEN

  1. Matrikelnummer und Passwort (E-Mail/StudIp) bereithalten.
  2. Hier kannst du uns wählen: Im Senat Liste 2 Rot-Grüne Liste und im Studierendenparlament Liste 1 - Grüne Hochschulgruppe (GHG). Wir kandidieren zudem als Rot-Grüne Liste für die Fakultätsräte, Fachschaftsparlamente und einige Fachgruppen folgender Fakultäten: Philo, WiWi, Jura, SoWi, Bio & PsychoForst und Geo
  3. Loggt euch mit eurem Laptop, PC oder Tablet im Wahlportal der Uni ein und wählt:

oder unter https://onlinewahl.uni-goettingen.de

Noch unschlüssig? Ihr habt bis Dienstag, den 23.01.24, 12.00 Uhr Zeit zu wählen!

Bei Fragen oder Problemen mit der Wahl, sprecht uns am Stand im Zentralen Hörsaalgebäude (ZHG) an oder nutzt den Wahlcomputer der Wahlleitung.

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