FOTOS & TEXT: FRANÇOISE TSCHANZ
Das Tiefbauamt des Kantons Bern hat an der Bödeliaare im Raum Interlaken ein Pilotprojekt zur Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs gestartet, da die invasive Pflanze die einheimische biologische Vielfalt gefährdet. Zur Bekämpfung wird die Pflanze samt Wurzeln ausgerissen, mit heissem Wasserdampf behandelt, und junge Triebe werden grossflächig mit schwarzer Kunststoff-Folie abgedeckt, um ihnen das Licht zu nehmen.
Gemäss Info Flora, der Stiftung zur Dokumentation und Förderung der Wildpflanzen in der Schweiz, wächst der Japanische Staudenknöterich bevorzugt an Ufern von Fliessgewässern und bildet dichte Bestände. Seine Wurzeln reichen bis zu fünf Meter tief in den Boden, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert. Die Pflanzenteile überhalb des Bodens sterben im Winter ab und hinterlassen kahle Böschungen, die der Erosion ausgesetzt sind.
Der Japanische Staudenknöterich wird bis zu drei Meter hoch, hat kräftige, oft dunkelrot gefärbte Stängel und wechselständige Blätter.
Drei Methoden kommen zum Einsatz
Das Projekt «Neophyten Bödeliaare» wurde vom Tiefbauamt des Kantons Bern ins Leben gerufen, um zu ermitteln, welche der Bekämpfungsmethoden das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist.
1. Mechanische Bekämpfung: Die Pflanzen werden ausgerissen und die Wurzeln aus dem Boden entfernt.
2. Wasserdampf: Die Wurzeln der Pflanze werden mit heissem Dampf besprüht.
3. Kunstoff-Folie: Grossflächig ausgelegte schwarze Folien entziehen Trieben im Erdreich das Sonnenlicht.
Die schwarze Liste auf infoflora.ch beschreibt die invasiven Neophyten, die nach aktuellem Kenntnissstand grosses Potenzial haben, sich in der Schweiz auszubreiten und Artenvielfalt, Gesundheit oder Wirtschaft zu schädigen.
Das Auge gewöhnt sich daran, invasive Pflanzen zwischen den heimischen zu sehen. Die Ausrottungsarbeiten, die vom Kanton Bern an der Aare durchgeführt werden, sind notwendig, da diese Pflanzen sonst Schaden verursachen. Und wo die Behörden nicht eingreifen können, zum Beispiel, wenn die Pflanzen in Privatgärten eindringen, probiert der Kanton, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Es sei wichtig, in der Bevölkerung das Bewusstsein für diese Art von Vegetation zu schärfen. Deshalb informieren sowohl der Kanton Bern als auch andere Institutionen, die für die Pflege der Natur zuständig sind, über Neophyten. Sie schätzen es auch, informiert zu werden, wenn neue Flächen mit invasiven Pflanzen entdeckt werden.
Impressum
Text und Fotos: Françoise Tschanz – Gesamtverantwortung: Robert Hansen, Chefredaktion; redaktion@derarbeitsmarkt.ch, ©www.derarbeitsmarkt.ch, Dezember 2021