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Abwarten und Tee trinken? Jugendarbeit FEG Sumiswald

Tea Time in Birmingham. Zusammengepfercht, mit einer warmen Tasse Black Tea in der Hand und in Leuchtwesten gekleidet, sitzen wir gemütlich da. Wir sind gut geschützt vor dem strömenden Regen im Treibhaus eines britischen Gärtners. Eigentlich waren wir zum Abfallsammeln unterwegs. Dann begegneten wir diesem älteren Mann, der uns freundlich zu sich eingeladen hatte. Sein strahlendes Lächeln zeigte uns, wie er sich über Gemeinschaft freute.

Ivana Grossenbacher, Giulia Moll, Teilnehmerinnen des Kurzzeiteinsatzes der Jugendgruppe aus der FEG Sumiswald, delgiulia@gmx.ch

Dies ist eines von vielen Erlebnissen während unseres Kurzzeiteinsatzes in England. Das hat uns gezeigt, dass «Mission» oft einfach bedeutet, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen. Selbst wenn man eigentlich etwas anderes geplant hätte. Zu neunt aus unserer Jugendgruppe durften wir eine Woche mit Chris, einem Mitarbeiter der Missionsgesellschaft «Operation Mobilisation» unterwegs sein. Wir wurden herausgefordert, unsere Komfortzone zu verlassen. Sei dies z.B. bei einem Strasseneinsatz, bei der Obdachlosenhilfe, im Gefängnis, beim Besuch eines Sikh-Tempels oder auch beim Englischsprechen mit Menschen aus aller Welt.

Zeit schenken

Jemand aus unserem Team berichtet: «Als wir eine Gassenküche besuchten, lernte ich am Mittagstisch einen 27-jährigen Mann kennen, der obdachlos ist. Er war sehr berührt von unseren Liedern und hat sich für unser Kommen bedankt. Als ich mich von ihm verabschiedete, hatte er Tränen in den Augen. Das hat mich sehr bewegt. Es zeigte mir, wie viel es ihm bedeutet hat, dass sich jemand für ihn Zeit genommen hat. Manchmal braucht es gar nicht viel, um ein Licht für Jesus zu sein. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit können wir sehr viel dadurch bewirken, indem wir einem anderen Menschen unsere Zeit schenken. Vielleicht benutzt Gott ein simples Gespräch mit einem deiner Mitmenschen dazu, dass bei diesem Menschen das Interesse am Glauben geweckt wird und er schlussendlich Jesus als seinen Erlöser annehmen darf.»

Selbst reich beschenkt

Während dieser Woche wurden wir in der Jüngerschaft gefördert. Wir sind reich beschenkt zurückgekommen. Chris hat uns vorgelebt, dass Mission bereits vor der eigenen Haustüre beginnt. Aber wie oft haben wir irgendwelche Ausreden parat und warten auf den perfekten Moment, um jemandem von Jesus zu erzählen? Anstatt «abwarten und Tee trinken» möchten wir verschiedene Möglichkeiten nutzen, um Zeit mit unseren Mitmenschen zu verbringen. Denn Gott kann uns auch beim Abfallsammeln gebrauchen, um anderen Menschen zu begegnen.