View Static Version
Loading

Freude in der Wüste Vision Europa Frankreich

Das ist unser diesjähriges Thema für «Ch'tites Eglises en réseau». Das bedeutet, dass wir einmal im Monat die Gelegenheit haben, dieses Thema in unseren Gottesdiensten zu vertiefen. Wie ermutigend ist es, in der Bibel zu lesen, dass Gott in der Lage ist, trockene Orte in Orte des Lebens zu verwandeln. Genau das hat unsere Familie in den letzten Monaten erlebt.

Marjorie Okoro, Gemeindegründung in Lille, m.okoro@missionfpc.fr

Im Frühjahr 2022, genau an dem Tag, an dem wir erfuhren, dass ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, suchte ich meine Gynäkologin wegen eines Knubbels auf, den ich in meiner linken Brust gespürt hatte. Zehn Tage später, nach mehreren Untersuchungen und einer Biopsie, lautete die Diagnose: Brustkrebs. Der Arzt riet mir, das Kind nicht zu behalten, damit ich mich auf meine Pflege konzentrieren könne. Wir entschieden uns aber, auf Gott zu vertrauen und nicht abzutreiben. Wir hatten für dieses Kind gebetet und wollten Gott bis zum Ende vertrauen! Wenn er zugelassen hat, dass ich zu diesem Zeitpunkt schwanger werde, dann hatte er einen Plan.

So wie wir uns über den positiven Schwangerschaftstest gefreut haben, haben wir geweint, als wir von der Krankheit erfuhren. Wir haben Gott unsere Ängste, unsere Traurigkeit und unsere Fragen mitgeteilt. Wir baten ihn, unseren Glauben zu stärken und uns seinen Frieden und die nötige Kraft für zu geben. Wir baten ihn, aus dieser Dürre Frucht hervorzubringen.

Heute können wir sagen, dass Er unser Gebet mehr, als wir uns vorstellen konnten, beantwortet hat.

Zuerst aber war die Entfernung der Brust und eine monatelange Chemotherapie mit dem wachsenden Baby in meinem Bauch... und dann, am 19. November, die Geburt unseres kleinen Jungen, Samuel, der kerngesund ist. Ein wahres Wunder! Danach folgten eine Strahlentherapie und nun eine Hormontherapie für fünf Jahre. Es gab Momente grosser Schwäche, aber auch eine aussergewöhnliche Verträglichkeit der verschiedenen Behandlungen mit nur wenigen Nebenwirkungen. Wir wurden von einem Schwarm von Fürbittern aus allen Ecken der Welt getragen und erlebten die Freude, Teil einer grossen spirituellen Familie zu sein.

Ich verlor für einige Zeit meine Haare, aber wir gewannen dadurch unzählige Gelegenheiten, vom Herrn Zeugnis zu geben. Heute wissen wir nicht, ob die Krankheit besiegt ist, aber wir haben die Freude, uns auf den Herrn verlassen zu können.

Die Prüfung ist kein Grund zur Freude, aber Gott möchte sie nutzen, um uns näher zu ihm zu bringen, und das ist ein Grund zur Freude. Das drückt David in Psalm 63 aus: «Ja, du bist meine Hilfe, und ich schreie vor Freude im Schatten deiner Flügel.»

Vor einigen Sonntagen haben wir diesen Psalm in der Kirche gelesen und wurden aufgefordert, Gott zu loben, indem wir Aspekte seiner Person hervorhoben, die besonders auf die Wüste reagieren, durch die wir gerade gehen. Jeder konnte dies mit einer Knetfigur veranschaulichen (siehe Foto oben).